Bericht zu Flocke!
Das hier ist „Flocke“, ich lernte ihn auf ungewöhnliche Weise kennen! Einige von euch wissen schon, was passiert ist, aber hier will ich die Geschichte mal aufschreiben. Wollte ich ja schon längst tun, aber wie das so ist, es ist immer was anderes noch zu tun und ich war ja auch noch in Sachen Spenden einsammeln in Göttingen.
Am Dienstag, dem 23. Juli rief mich die Vorsitzende der Katzenauffangstation Westerende an, für dich ich oft tätig bin und denen ich auch helfe, wenn Bazar ist usw., sie ruft mich schon mal an, wenn Katzen hier in der Gegend in Not sind oder eben auch Hunde. Eine Frau hatte sie angerufen, da sei im Haus ein Hund, der seit Tagen allein dort sei und jämmerlich belle und jammere. Er sei schon öfter mal allein gewesen für eine Woche oder so und sie wüssten nicht, wo sie sich hin wenden sollten. An dem Dienstag hatte die Frau in einer Zeitung über die Katzenstation gelesen und dort halt angerufen. Da geriet sie gleich auch an die richtige Frau, denn Frau L ist wie ich sofort für Tiere da , wenn sie in Not sind! Sie schilderte es mir und ich fuhr auch direkt hin. Dort sprach ich mit der Anruferin und mit anderen Nachbarn und es war so, der junge Mann, dem Flocke gehört, war seit Tagen weg!
Ein Anruf bei dem Hausmeister der Anlage brachte nichts, “ Datenschutz, da müssen sie schon in Kiel anrufen, bla bla bla bla“. Ich rufe die Polizei an und verweise auf Gefahr in Verzug. Sie kommen, aber erst nach einer Stunde! (ich habe ja auch nichts anderes zu tun, als zu warten)! Sie überlegten hin und her und her und hin und klingelten und sprachen über Funk auch mit der Polizeistation, kamen aber nicht weiter. Da der junge Mann nicht gemeldet war, konnten sie auch nichts herausfinden und nach ca. einer weiteren Stunde fuhren sie unverrichteter Dinge davon, nur mit dem Veterinäramt könnte ich da wohl was machen, aber erst am anderen Morgen! Da es ja sehr heiß war in den Tagen ging ich natürlich mit einem mulmigen Gefühl nachhause, ob der Hund wohl genug Wasser habe!
Gleich am anderen Morgen gegen 8.00 Uhr fuhr ich wieder hin, vorher macht das Vet. amt ja nicht auf, ich überlegte aber, doch lieber erst zu der Wohnung des Herrn O. zu fahren, um zu sehen, was es da wohl neues oder nicht neues gibt und ob der Hund noch Laut gibt. Ich sah sofort irgendwie, das er wohl zuhause sei, denn ein Auto stand da, das zu der Beschreibung passte vom Vortag und auch der Briefkasten war entgegen dem Vorabend geleert. Ich ging gleich hoch in den ersten Stock und klingelte. Da war jemand, kam ganz leise zur Tür und sah wohl nur durch den Spion, wollte wieder weg, ließ ich aber nicht zu. Ich klopfte direkt und sagte durch die Tür, machen sie bitte auf, sonst komme ich mit der Polizei wieder! Er öffnete, ein eigentlich etwas schüchterner junger Mann stand vor mir in Unterhose und er musste sich gleich bittere Vorwürfe von mir anhören! Ich geigte ihm gehörig meine Meinung dazu, das er es wagte, bei der Hitze und überhaupt einen Hund allein zu lassen und er könne von Glück sagen, dass am Abend vorher die Polizei nicht gewaltsam seine Tür geöffnet hätte, da hätte nicht viel gefehlt. Dann fragte ich nach dem Hund und sagte, ich gehe jetzt erst mal mit dem Hund. Ich fragte auch, wann er denn nachhause gekommen sei, das sei 2 Uhr morgens gewesen. Da ist er auch nicht mehr mit dem Hund gegangen natürlich! Er meinte, er gehe gleich mit dem Hund und ich antwortete, nein, ich gehe jetzt erst mal mit dem Hund und er holte ihn und so so sah ich Flocke und lernte ihn kennen. Ein kleines süßes Hundchen, sehr zutraulich und lieb und freute sich, dass er mit mir raus konnte. Er markierte auch gleich die ganze Strecke über und als ich zurück kam mit ihm trank er auch gleich Wasser. In der Zwischenzeit hatte sich der junge Mann angezogen und war immer noch perplex und ein wenig eingeschüchtert. Ich sprach mit ihm darüber, dass, wenn man sich nicht um einen Hund kümmern könne, ihn abgeben solle lieber als ihn allein zu lassen.
Ich hatte am Abend zuvor erfahren, dass er erst seit einigen Monaten hier lebte, erst mit einer Freundin, sich aber dann immer mehr mit ihr stritt und sie dann ausgezogen sei. Ein Nachbar, der auch einen kleinen Hund hält, hatte sich sogar öfter um Flocke gekümmert schon und ihn mit zum Spazieren genommen, wenn er mit seinem Hund Gassi ging. Ich fragte den Herrn O., warum er denn nicht diesen Nachbarn gebeten hätte, sich um Flocke zu kümmern, das hätte er gerne gemacht. Ein wenig später kam auch die Frau des Nachbarn dazu und sagte dasselbe. Sie hätte es ihm doch öfter auch angeboten. Nun ist es wohl so, dass der junge Mann natürlich unter der Trennung leidet und halt nicht so ein Hundehalter ist, weil der Hund eigentlich von seiner Freundin von deren Mutter mitgebracht wurde. Nun, ich erzählte ihm noch ein wenig davon, wie teuer es geworden wäre für ihn, wenn die Polizei oder das Veterinäramt die Tür geöffnet hätte usw. und das ich mir noch überlegen werde, ihn anzuzeigen. Und das ich ihm helfen würde, den Hund zu vermitteln. Er wollte versuchen, das sein Vater den Hund nimmt, der Haus und Garten hat, aber da müsse er erst fragen. Dann sagte ich ihm noch ganz klar und deutlich, dass ich ihn im Auge behalten würde, solange der Hund noch bei ihm sei und er nicht glauben solle, dass er den Hund jetzt irgendwie „entsorgen“ könne oder verschwinden lassen oder so, davor warnte ich ihn. Ich „sitze ihnen solange im Nacken, bis der Hund vermittelt ist“ sagte ich ihm und dann verabschiedete ich mich auch. Im übrigen lief da auch eine sehr junge Katze bei ihm rum, er sagte mir dazu, dass die einem Kumpel gehöre und nur 2 Tage bei ihm sei! Nun, er erzählte einiges, erst natürlich, aber nachdem er auch merkte, dass ich nur sein Bestes (oder das von dem Hund natürlich) will, vertraute er mir doch mehr und erzählte halt so einiges. Er scheint mir ein netter junger Mann zu sein, der halt einfach nicht weiß, wie er es machen soll.
Inzwischen sind einige Tage vergangen und ich habe ihn 2 x angerufen, das erste Mal war er an einem See, mit Flocke, und heute war er zuhause bei Flocke. Vielleicht nimmt seine Schwester den Hund, da muss aber erst ausprobiert werden, ob der Hund mit dem kleinen vierjährigen Sohn klarkommt. Das werde ich dann natürlich mit überprüfen.
Flocke ist ein Chihuahua, ca. anderthalb Jahr alt und leicht zu händeln, wie ich es gesehen habe. Sehr lieb und zutraulich und scheint gesund zu sein.Ist aber nicht kastriert. Und kämmen lässt er sich wohl nicht so gerne, oder nicht von jedem, aber er selbst ist dazu wohl auch zu unerfahren denke ich, der Hund muss ja eh noch erzogen werden. Und nun bitte ich euch, jemanden für Flocke zu finden, der in der Lage ist, ihm ein schönes Zuhause zu geben.
So, das war es erst mal über Flocke, aber wenn ich dort wieder mal war, werde ich weiter berichten.
Eure Jelica
Eine Antwort zu “Bericht zu Flocke!”
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Danke, liebe Jelica, für Dein tolles Eingreifen mit soviel Engagement!!! Ein Beispiel dafür, wie es laufen kann . . . ! Wir hoffen sehr, daß für Flocke jemand geeignetes bald gefunden wird!!! Schöner Bericht! Und – bleib am Ball!!!